AirPods 4 ANC Test: Pro noch sinnvoll?
Auf der Keynote am 9. September 2024, dem Apple Event, bei dem neue Produkte und Verbesserungen vorgestellt wurden, sind auch die AirPods in die vierte Generation gegangen. Nach unseren Vergleichen der AirPods 3, AirPods Max, AirPods 1 und AirPods Pro haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, die neuen AirPods 4 ANC zu bestellen und ausgiebig im Praxistest für euch auszuprobieren.
In diesem Test konzentrieren wir uns speziell auf die AirPods 4 (ANC) mit aktiver Geräuschunterdrückung. Die AirPods 4 ohne ANC unterscheiden sich klanglich nicht, jedoch fehlen ihnen einige Funktionen, auf die wir weiter unten eingehen werden.
- AirPods 4 sind die günstigsten drahtlosen AirPods jemals
- AirPods 4 ANC Test: Testurteil
- Funktionen und technische Daten: AirPods 4 mit und ohne aktiver Geräuschunterdrückung
- AirPods 4 vs. AirPods 3: Das ist neu
- Unterschiede zwischen AirPods 4 und AirPods 4 mit aktiver Geräuschunterdrückung
- Unboxing und Lieferumfang
- AirPods 4 sitzen fest und bequem im Ohr
- Auch ohne Silikoneinsätze überzeugt die aktive Geräuschunterdrückung
- Transparenzmodus überzeugt
- Konversationserkennung erkennt Gespräche zuverlässig
- Soundqualität und Lautstärke: Den AirPods 2 Pro dicht auf dem Versen
- 3D-Audio
- Bedienung direkt an den AirPods ist intuitiv
- Kleineres Ladecase, aber Akkulaufzeit bleibt gleich bis auf AirPods
- IP-Zertifizierung
- Keine genaue Suche und nur Version mit ANC besitzt Lautsprecher am Ladecase
- AirPods 4 verzichten fast komplett auf MagSafe
AirPods 4 sind die günstigsten drahtlosen AirPods jemals
Die AirPods 4 ohne ANC sind seit der Veröffentlichung der drahtlosen AirPods die günstigsten Modelle und bieten eine großartige Einstiegsmöglichkeit in die Welt der AirPods. Zwar fehlen ihnen einige der Funktionen, doch wenn man bedenkt, dass auch die AirPods 3 keine aktive Geräuschunterdrückung hatten und mit einem Preis von 199€ für das Gebotene als recht überteuert galten, ist das neue Modell hier die deutlich attraktivere Option.
Die umfangreicheren AirPods 4 mit aktiver Geräuschunterdrückung wurden mit einer UVP von 199€ eingeführt, bieten aber neben der Geräuschkontrolle weitere Features. Da sie noch relativ neu sind, liegt der Straßenpreis nur geringfügig darunter – hier lassen sich aktuell etwa 4 bis 5 Euro sparen.
In der obigen Tabelle kann man recht gut erkennen, wie sich die Preise der AirPods über die Zeit entwickelt hat. Apple besitzt in dieser Sparte eine harte Konkurrenz und muss mit günstigeren Preisen marktfähig bleiben.
AirPods 4 ANC Test: Testurteil
Die AirPods 4, in beiden Versionen, bieten für eine offene Bauweise eine beeindruckende Soundqualität, die fast an das Niveau der AirPods Pro 2 mit Silikoneinsätzen heranreicht. Dank der typischen Apple-Verarbeitungsqualität sind die AirPods 4 nicht nur robust, sondern auch kompakt, sodass sie problemlos überall Platz finden. Besonders die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) in der ANC-Version, in Kombination mit dem leistungsstarken H2-Chip, erledigt seine Arbeit effizient. Sie eliminiert konstante Störgeräusche zuverlässig und erkennt dynamische Störgeräusche schnell, um den passenden Gegenschall zu erzeugen und diese ebenfalls zu reduzieren. Der Transparenzmodus funktioniert hervorragend und lässt Umgebungsgeräusche so klar ins Ohr, als ob man gar keine Kopfhörer tragen würde.
Auch der Tragekomfort wurde durch das überarbeitete Design verbessert und stellt für viele Nutzer eine spürbare Verbesserung im Vergleich zu den AirPods der dritten Generation dar. Da jedoch Silikoneinsätze fehlen, ist der Halt nicht anpassbar, weshalb sie nicht für jeden Gehörgang geeignet sind und bei manchen Nutzern bei sportlichen Aktivitäten herausfallen könnten.
Im Hinblick auf Preis-Leistung sind die AirPods 4, insbesondere ohne aktive Geräuschunterdrückung, die günstigsten AirPods, die es je gab. Sie bieten eine solide Option für Apple-Nutzer, die nach In-Ear-Kopfhörern suchen, die auf iOS abgestimmt sind. Für Android-Nutzer sind sie hingegen weniger geeignet, da viele Funktionen fehlen. Hier sollte man sich nach Alternativen umsehen, die besser mit Android-Geräten harmonieren.
Funktionen und technische Daten: AirPods 4 mit und ohne aktiver Geräuschunterdrückung
AirPods 4 ANC | AirPods 4 | |
Funktionen | ||
Aktive Geräuschunterdrückung | ✓ | ✘ |
Transparenzmodus | ✓ | ✘ |
Adaptiver Modus | ✓ | ✘ |
3D Audio | ✓ | ✓ |
Lossless Audio | ✓ | ✓ |
Automatische Medienpausierung beim Herausnehmen | ✓ | ✓ |
Sensoren (Bedienung) | ||
Touchsensor | ✘ | ✘ |
Drucksensor | ✓ | ✓ |
Bedienung direkt am AirPod | ||
Lauter und Leiser | ✘ | ✘ |
Nächster und vorheriger Titel | ✓ | ✓ |
Anrufe entgegennehmen | ✓ | ✓ |
Medienwiedergabe pausieren | ✓ | ✓ |
Siri | ✓ | ✓ |
Laden des Ladecases | ||
MagSafe | ✘ | ✘ |
MagSafe (Watch Charger) | ✓ | ✘ |
Qi (Ladefläche) | ✓ | ✘ |
USB-C | ✓ | ✓ |
Ladecase | ||
Wo ist | ✓ | ✓ |
Genaue Suche (U1 Chip) | ✘ | ✘ |
Lautsprecher am Ladecase | ✓ | ✘ |
Mikrofone | ||
Zwei Beamforming Mikrofone | ✓ | ✓ |
Nach innen gerichtetes Mikrofon | ✓ | ✓ |
Chip | H2 | H2 |
AirPods 4 vs. AirPods 3: Das ist neu
Im Vergleich zu den AirPods 3 haben sich die AirPods 4 deutlich weiterentwickelt – anders als bei den AirPods Max, bei denen sich kaum etwas verändert hat. Hier sind die wichtigsten Neuerungen:
- Stärkerer Prozessor: Der neue H2-Chip verbessert die Soundberechnung, 3D-Audio und die aktive Geräuschunterdrückung.
- Aktive Geräuschunterdrückung (ANC) in der ANC-Version.
- Bessere Klangqualität als die Vorgängermodelle.
- Kleineres Ladecase und kleinere AirPods.
- Günstigerer Preis im Vergleich zu den älteren Modellen.
- Lautsprecher im Ladecase der ANC-Version.
- Keine MagSafe-Unterstützung mehr: Die Version ohne ANC wird nur noch über USB-C aufgeladen.
- Status LED wird nur sichtbar, wenn die LED am Leuchten ist.
H2 Chip: AirPods Pro 2 Hardware jetzt in AirPods 4
Die größte Änderung bei den AirPods 4 ist der neuere H2-Chip, der jetzt neben den AirPods Pro 2 auch in der Standardserie zum Einsatz kommt. Dieser Chip, der zuvor nur in den AirPods Pro 2 zu finden war, sorgt für eine deutlich bessere Klangqualität und ist entscheidend für die aktive Geräuschunterdrückung und andere Features wie 3D-Audio. Ein weiterer Pluspunkt: Siri-Sprachbefehle werden schneller erkannt und verarbeitet.
Besonders ist es vor allem, wenn man bedenkt, dass die AirPods 4 denselben leistungsstarken H2-Chip nutzen wie die AirPods Pro 2, während die teureren AirPods Max immer noch den älteren H1-Chip verwenden.
Kleiner und leichter: Das neue Design der AirPods 4
Sowohl die AirPods selbst als auch das Ladecase sind jetzt kleiner und leichter als die der Vorgängermodelle. Auch wenn der Unterschied nicht zuerst riesig erscheint, merkt man vor allem im Alltag, dass die neuen AirPods 4 deutlich handlicher sind. Besonders im Vergleich zum größeren Ladecase der AirPods Pro 2 fällt auf, wie kompakt die AirPods 4 eigentlich geworden sind.
AirPods 4 (ANC) | AirPods 3 (USB-C) | |
Höhe | 4,62 cm | 4,64 cm |
Breite | 5,01 cm | 5,44 cm |
Tiefe | 2,12 cm | 2,13 cm |
Gewicht | 34,7 gramm | 37,91 Gramm |
Unterschiede zwischen AirPods 4 und AirPods 4 mit aktiver Geräuschunterdrückung
Eine Interessant Neuerung ist, dass sich Apple dieses Jahr dazu entschieden hat, AirPods ohne Silikoneinsätze zu veröffentlichen, die trotzdem eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) bieten. Ebenso überraschend ist die Veröffentlichung von zwei Versionen der AirPods 4: Eine Version mit ANC und eine ohne. Doch es gibt neben der Geräuschkontrolle noch weitere Unterschiede zwischen den beiden Modellen:
- Lautsprecher im Ladecase: Zwar besitzen beide AirPod 4 Modelle keinen Ultrabreitbandchip und können deshalb nicht präzise geortet werden wie ein AirTag. Jedoch können die AirPods 4 (ANC) wie die AirPods Pro 2 über die „Wo ist?“-App durch einen Signalton in der Nähe gefunden werden, da sie über einen Lautsprecher am Ladecase verfügen. Den AirPods 4 ohne ANC fehlt dieser Lautsprecher und somit lassen sie sich nicht so leicht wieder finden.
- Geräuschkontrolle: Funktionen wie der Adaptive Modus, der Transparenzmodus und die aktive Geräuschunterdrückung sind nur in der ANC-Version verfügbar.
- Aufladen des Ladecases: Beide Versionen können nicht über MagSafe aufgeladen werden. Die AirPods 4 (ANC) unterstützen drahtloses Laden über Qi-Ladeflächen oder über den Apple Watch Charger. Die AirPods 4 ohne ANC können dagegen nur über USB-C aufgeladen werden.
- Preis: Diese zusätzlichen Features spiegeln sich auch im Preis wider. Die abgespeckte Version ohne ANC wird für eine UVP von 149€ angeboten, während die Version mit aktiver Geräuschunterdrückung bei 199€ liegt.
Unboxing und Lieferumfang
Vor dem Auspacken fällt auf, dass die OVP (Originalverpackung) der AirPods 4 deutlich kleiner ausfällt. Dies war aber zu erwarten, da die AirPods 4 diesen Jahr etwas schmaler werden würden, das hat jedoch einen weiteren Grund, den ihr gleich erfahren werdet.
Vor dem Auspacken fällt auf, dass die OVP (Originalverpackung) der AirPods 4 deutlich kleiner ist. Das war zu erwarten, da die AirPods 4 dieses Jahr etwas schmaler geworden sind. Aber es gibt noch einen weiteren Grund, den ihr gleich erfahren werdet.
Apple-typisch fällt der Lieferumfang eher spärlich aus. Das Unboxing selbst fühlt sich, wie man es von Apple kennt, hochwertig an und sieht gut aus. Aber nach dem Auspacken bleibt die Überraschung aus. Neben dem Quickstart-Guide und dem üblichen Papierkram sind nur die AirPods enthalten. Kein Adapter, keine Apple-Sticker und auch kein Aufladekabel, das bei den AirPods 3 noch dabei war. Das erklärt auch, warum die Verpackung kleiner ausfällt. Vielleicht trägt das auch dazu bei, dass der Preis dieses Jahr niedriger ist als bei den Vorgängern.
Natürlich macht Apple das nicht nur aus Umweltschutzgründen. Dem Preis entsprechend müsste hier zumindest ein USB-C-Kabel zum Aufladen des AirPods-Ladecases drin sein, wenn schon kein Adapter zum Laden beiliegt.
AirPods 4 sitzen fest und bequem im Ohr
Neben der Soundqualität, die wirklich gut ist, ist vor allem der richtige Sitz und die Passform entscheidend. Was bringen einem tolle Kopfhörer, wenn sie drücken und man ständig daran erinnert wird, dass man sie im Ohr hat? Viele Nutzer hatten Probleme mit dem Sitz der AirPods 3, obwohl sie die AirPods 2 wegen des guten Sitzes geliebt haben. Hier gibt es eine deutliche Verbesserung im Tragekomfort, da die Form der AirPods insgesamt kleiner geworden und angepasst worden ist, was die AirPods 4 für viele wieder zu einer bequemen Option macht.
Ich selbst bevorzuge normalerweise In-Ear-Kopfhörer mit Silikoneinsätzen, da ich diese schon seitdem ich denken kann, nutze. Aber ich muss sagen, dass sich die AirPods 4 wirklich gut anfühlen und ich mich innerhalb kürzester Zeit an sie gewöhnt habe. Nichts drückt, nichts stört. Während meines Tests habe ich oft vergessen, dass ich die AirPods 4 überhaupt im Ohr hatte. Tatsächlich empfinde ich den Tragekomfort sogar als besser als bei den AirPods Pro 2, da das Silikon fehlt, welches ich – trotz Gewöhnung – im direkten Vergleich als störend empfinde.
Andere Nutzer kommen mit Silikoneinsätzen überhaupt nicht klar oder besitzen in seltenen Fällen eine Allergie gegen Silikon. Für diese Personen sind die AirPods 4 wieder eine wirkliche Alternative, die sogar von manchen als die besseren AirPods angesehen werden, da sie eben im Tragekomfort als besser empfunden werden und den AirPods Pro 2 klanglich nicht mehr wirklich weit entfernt sind.
Abgesehen vom Tragekomfort sitzen die AirPods 4 bei mir wirklich fest im Ohr, was bei den AirPods 3 nicht der Fall war. Egal, ob beim Joggen oder im Fitnessstudio, es gab nie das Gefühl, dass die AirPods verrutschen, weshalb ich sie fast nicht mehr wahrgenommen habe. Das ist aber nur meine persönliche Erfahrung. Andere haben hier negative Erfahrungen gemacht und klagen über ständig herausfallende AirPods, vor allem in Kombination mit sportlichen Aktivitäten. Da die AirPods 4 keine Silikoneinsätze besitzen, gibt es eben den großen Nachteil, dass sie bei manchen Nutzern perfekt halten, während sie bei anderen leicht herausfallen könnten. Das erhöht natürlich das Risiko, sie zu verlieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Damit die AirPods 4 richtig sitzen und sich gut anfühlen, müssen die Ohren quasi „wie gemacht“ für sie sein, da es – wie bei den AirPods Pro 2 – keine Möglichkeit gibt, sie an das Ohr anzupassen.
Auch ohne Silikoneinsätze überzeugt die aktive Geräuschunterdrückung
Eine interessante Neuerung und Überraschung dieses Jahr ist die aktive Geräuschunterdrückung, die sonst eigentlich In-Ear-Kopfhörern mit Silikoneinsätzen vorbehalten war. Die Entscheidung von Apple war richtig und wichtig, denn viele mögen das Gefühl der Silikoneinsätze in den Ohren nicht, möchten aber dennoch eine aktive Geräuschunterdrückung nicht missen. Deshalb sind die AirPods 4 (ANC) für viele eine äußerst interessante und sinnvolle Option, besonders für diejenigen, die nach In-Ear-Kopfhörern mit aktiver Geräuschunterdrückung suchen, aber nicht mit dem Gefühl von Silikoneinsätzen zurechtkommen.
Tatsächlich gibt es nur wenige In-Ear-Kopfhörer ohne Silikoneinsätze, die eine aktive Geräuschunterdrückung bieten. Eine Ausnahme sind unter anderem die JBL Live Flex 3, die sich jedoch im selben Preissegment bewegen und den AirPods verdächtig ähnlich sehen – daher dürfte die Wahl für viele dann doch eher auf die AirPods fallen.
Was die Leistung der aktiven Geräuschunterdrückung betrifft, die durch Gegenschall mithilfe der außen angebrachten Mikrofone erzeugt wird, war ich zugegebenermaßen überrascht. Ich hätte nicht erwartet, dass die „offenen“ In-Ear-Kopfhörer von Apple eine solche starke Performance bei der Geräuschunterdrückung liefern. Man darf eben nicht vergessen, dass Apple zu den besten Anbietern für aktive Geräuschunterdrückung zählt – und es scheint, als hätten sie es geschafft, dieses Know-how auch in die AirPods 4 zu integrieren. Die aktive Geräuschunterdrückung funktioniert recht gut, natürlich bieten sie nicht so eine starke Performance wie die AirPods Pro 2 oder die AirPods Max, aber dennoch ist es erstaunlich, wie viele Störgeräusche sie eliminieren oder reduzieren.
Die AirPods 4 (ANC) schaffen es, viele störende Hintergrundgeräusche, die sonst ins Ohr dringen würden, erheblich zu reduzieren. Ganz ausgeblendet werden diese jedoch nicht. Sie kommen gut mit konstanten Geräuschen zurecht, während plötzliche Geräusche eher ins Ohr gelangen können, aber dennoch erstaunlich schnell registriert und abgeschwächt werden. Hört man genau hin und hat mal keine Musik im Ohr, sondern nur die aktive Geräuschunterdrückung eingeschaltet, dann hört man auf jeden Fall, wie die AirPods gegen die Störquellen ankämpfen. Empfindliche Menschen könnten diese Geräusche, die das ANC der AirPods produziert, stören.
Wie gut sich die aktive Geräuschunterdrückung im Alltag schlägt, erfahrt ihr in unseren getesteten Szenarien.
Test der aktiven Geräuschunterdrückung im Alltag
Zum Test der AirPods 4 haben wir verschiedene Szenarien ausgewählt, in denen sowohl konstante als auch plötzliche, also dynamische Störgeräusche, produziert wurden. Zusätzlich haben wir die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) ein- und ausgeschaltet sowie Musik hinzugefügt, um das ANC auf die Probe zu stellen. Folgende Szenarien wurden getestet:
- Saugroboter
- Simulation eines Flugzeuginnenraumes
- Dicht befahrene Straße
- Schreiben auf der Tastatur
- Fitnessstudio
1. Saugroboter
Der Saugroboter, der immer um 13 Uhr seine Runden dreht, produziert mit etwa 65 Dezibel konstante Arbeitsgeräusche, die besonders im Arbeitszimmer ablenkend wirken. Mit eingeschalteter ANC haben die AirPods 4 den Lärm deutlich reduziert. Auch ohne Musik war das Geräusch angenehm gedämpft, allerdings hörte man den Roboter noch, besonders wenn er auf Gegenstände stieß. Mit eingeschalteter Musik und ANC war er jedoch kaum noch wahrnehmbar.
2. Simulation eines Flugzeuginnenraumes
Da wir die AirPods 4 nicht in einem echten Flugzeug testen konnten, wurde ein Video mit der Geräuschkulisse eines Flugzeugs abgespielt. Besonders störend sind hierbei die Turbinengeräusche. Die AirPods 4 konnten diese recht gut unterdrücken, sodass sie kaum noch störend waren, wenn auch weiterhin wahrnehmbar. Mit eingeschalteter Musik waren die Geräusche fast vollständig verschwunden. Gespräche von „Fluggästen“ im Hintergrund wurden gedämpft, aber waren noch hörbar, sodass man die Lautstärke der AirPods etwas erhöhen musste.
3. Dicht befahrene Straße
Da man die AirPods oft unterwegs benutzt, war dieser Test besonders relevant. Die Fahrgeräusche, hupende Autos und allgemeiner Verkehr erzeugten in unserer Messung mit der Apple Watch Lautstärken zwischen 60 und 70 Dezibel – ziemlich laut und störend. Mit der aktiven Geräuschunterdrückung wurde der Lärm stark reduziert. Selbst ohne Musik waren die Fahrgeräusche kaum noch hörbar. Mit eingeschalteter Musik verschwand der Straßenlärm fast vollständig, abgesehen von hupenden Fahrzeugen, die man natürlich auch nicht überhören möchte. Ich war beeindruckt, dass die AirPods ohne Silikoneinsätze so gut mit diesen eher unregelmäßigen Geräuschen umgehen konnten.
4. Schreiben auf einer mechanischen Tastatur
AirPods sind nicht nur für den Freizeitgebrauch, viele nutzen sie auch zum Arbeiten. Das ANC der AirPods 4 konnte die Geräusche des Tippens auf einer mechanischen Tastatur etwas dämpfen. Die dumpfen Geräusche wurden reduziert, aber das Klickgeräusch der Schalter war noch hörbar, wenn auch leiser. Kombiniert mit Musik, einem Podcast oder einem Video im Hintergrund wurde das Tippen jedoch deutlich weniger störend.
5. Fitnessstudio
Im Fitnessstudio, wo viele ungestört trainieren wollen, war die aktive Geräuschunterdrückung ebenfalls nützlich. Ohne ANC drangen viele unerwünschte Geräusche ins Ohr. Mit ANC wurde die Hintergrundmusik des Studios deutlich heruntergeregelt, sodass man seine eigene Musik leiser und entspannter hören konnte. Auch Umgebungsgeräusche und andere Menschen wurden gut ausgeblendet, während die Geräusche der Trainingsgeräte etwas abgeschwächt, aber weiterhin wahrnehmbar waren.
Insgesamt hat mich die Leistung der AirPods 4 überrascht. Besonders in Umgebungen mit konstanten Geräuschen wie einem Saugroboter oder Flugzeuglärm liefern sie eine solide Performance. Bei unregelmäßigen Geräuschen, wie denen an einer viel befahrenen Straße, schlagen sie sich offenen Kopfhörern erstaunlich gut – vor allem für In-Ear-Kopfhörer ohne Silikoneinsätze bieten sie eine gute Geräuschunterdrückung.
Transparenzmodus überzeugt
Ebenso wichtig wie die aktive Geräuschunterdrückung ist der Transparenzmodus – das Gegenstück zur Geräuschunterdrückung. Während bei der ANC Umgebungsgeräusche durch Gegenschall reduziert werden, funktioniert der Transparenzmodus anders: Die Mikrofone an den AirPods nehmen Umgebungsgeräusche auf und geben sie direkt an das Gehör weiter, ohne sie zu filtern oder zu dämpfen. So entsteht der Eindruck, als hätte man überhaupt keine AirPods im Ohr. Sie wirken „transparent“.
Gerade wenn man keine Musik hört und nur den Transparenzmodus aktiviert hat, kann es leicht passieren, dass man vergisst, die AirPods überhaupt zu tragen. Besonders nützlich ist der Transparenzmodus für Gespräche mit anderen Menschen oder wenn man im Straßenverkehr mit dem E-Scooter, Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist, um seine Umgebung trotz AirPods weiterhin klar zu hören, um auf eventuelle Gefahren reagieren zu können. Man kann seine Musik leise genießen und nimmt die Umgebung trotzdem wahr.
Und genau wie die aktive Geräuschunterdrückung funktioniert der Transparenzmodus hervorragend. Stimmen werden klar und deutlich wiedergegeben, sogar der Ton eines Fernsehers im Nebenzimmer ist gut zu verstehen. Der Unterschied zwischen dem Hören mit eingeschaltetem Transparenzmodus und dem direkten Hören ohne AirPods ist wirklich minimal, und Unterschiede in der Klangqualität sucht man hier fast vergebens.
Das macht die AirPods im Alltag unglaublich praktisch – man muss sie kaum noch aus den Ohren nehmen. Dank des bequemen Sitzes für einige Menschen können sie auch lange getragen werden, ohne sie ständig im Ladecase verstauen zu müssen. So hat man seine AirPods immer griffbereit, ohne ständig das Case mit sich herumtragen zu müssen.
Konversationserkennung erkennt Gespräche zuverlässig
Damit die AirPods nicht ständig herausgenommen werden müssen, wenn man mit jemandem reden möchte, und der Transparenzmodus sinnvoll genutzt werden kann, gibt es die Konversationserkennung. Diese Funktion erkennt automatisch die eigenen Mundbewegungen und reduziert die Lautstärke der Medienwiedergabe auf ein Minimum, um den Gesprächspartner besser zu hören. Das funktioniert einwandfrei, ohne dass es zu Fehlerkennungen durch Gespräche von anderen Personen in der Umgebung kommt.
Das System ist so präzise, weil die Konversationserkennung erst aktiviert wird, wenn sich der eigene Kiefer bewegt und die AirPods die eigene Stimme erkennen. Dadurch wird verhindert, dass die Lautstärke beim bloßen Kaugummi kauen oder durch andere Bewegungen fälschlicherweise reduziert wird. Außerdem erkennt die Funktion eine tatsächliche Konversation – so wird sie nicht durch ein Räuspern oder Husten aktiviert. Hervorragend gelöst!
Wird eine Konversation erkannt, wird die Lautstärke der Medien nicht sofort auf ein Minimum gesenkt. Zuerst wird sie leicht reduziert, und wenn das Gespräch weitergeht, wird die Lautstärke weiter heruntergeregelt. Hier gibt es nichts zu bemängeln. Die Konversationserkennung funktioniert zuverlässig und kann optional in den Einstellungen komplett ausgeschaltet werden, wenn sie nicht gewünscht ist.
Soundqualität und Lautstärke: Den AirPods 2 Pro dicht auf dem Versen
Wie auch die AirPods Pro 2 verfügen die AirPods 4 nun über den leistungsstärkeren H2-Chip, und der Unterschied zu den AirPods 3 ist sofort hörbar. Während man bei einem direkten Vergleich der AirPods Pro 2 und der AirPods der dritten Generation noch einen deutlichen Klangunterschied wahrnehmen konnte, ist dieser bei den neuen AirPods 4 nahezu nicht mehr feststellbar. Und das, obwohl die Silikoneinsätze fehlen, die normalerweise für einen besseren Sitz und einen intensiveren Bass sorgen. Der Grund für den verbesserten Klang liegt vermutlich an der Verwendung des neueren Chips (H2) und daran, dass die kleineren Treiber der AirPods 4 dichter am Gehörgang sitzen, als es bei den AirPods 3 der Fall gewesen ist.
Die Soundqualität der AirPods 4 kann ich als warm, klangvoll und ausgewogen bezeichnen. Hier spielt die Musikrichtung kaum eine Rolle, anders als bei Modellen wie den Soundcore Space One oder den JBL Tune 770 NC. Egal, ob Pop, Rock, Klassik oder sogar basslastige Genres wie Techno und EDM – die AirPods 4 liefern durchweg sauberen und detaillierten Sound. Besonders positiv fällt auf, dass der Bass gegenüber den AirPods 3 voluminöser ist und die AirPods 4 selbst mit tieffrequenten Tönen gut zurechtkommen. Feine Klangunterschiede zu den AirPods Pro gibt es zwar trotzdem und so besitzen die AirPods Pro 2 zwar weiterhin die bessere Klangqualität, nur ist der Sprung zu der teureren Pro Version derart verkleinert worden, das die meisten Nutzer hier keinen wirklichen Unterschied feststellen werden.
Neben der Soundqualität spielt natürlich auch die Lautstärke eine Rolle. Ab einer Lautstärke von über 80 % verlieren die AirPods zwar etwas an Ausgewogenheit, aber zu ihrem Schutz muss man gestehen, dass sie wirklich laut werden können. Persönlich empfinde ich sie ab einer Lautstärke von mehr als 80 % schon als schmerzhaft. Mit dieser Lautstärke werden wohl auch die schlechtesten Ohren nicht auf lange Dauer zurechtkommen. Doch diese Maximallautstärke ist besonders nützlich, wenn man in lauten Umgebungen telefoniert. Selbst in sehr lauten Umgebungen versteht man seinen Gesprächspartner durch die hohe Gesamtlautstärke klar und deutlich.
3D-Audio
Beim Aufrufen des Menüs im Kontrollzentrum oder in den Einstellungen, in denen man unter anderem die Geräuschunterdrückungsmodi und die Konversationserkennung anpassen kann, findet sich auch die Option „3D-Audio“. Hier können drei verschiedene Modi ausgewählt werden:
- Fixiert
- Kopferfassung
- Aus
Aktiviert man 3D-Audio, pausieren die AirPods 4 kurz die Wiedergabe und setzen mit einer veränderten und leicht verbesserten Audioqualität fort. Der Modus „Fixiert“ sorgt dafür, dass die imaginäre Geräuschquelle an einem festen Punkt bleibt. Mit „Kopferfassung“ hingegen verändert sich der Klang, abhängig davon, wie man seinen Kopf bewegt.
Obwohl 3D-Audio nichts Neues ist – viele Over-Ear-Kopfhörer, Soundbars und andere In-Ear-Kopfhörer unterstützen simulierten Surround-Sound – stellt sich die Frage: Wie gut funktioniert es in den AirPods 4?
Selbst bei Inhalten, die nicht speziell für 3D-Audio optimiert wurden, bemerkt man eine leicht verbesserte Soundqualität. Bei Inhalten, die 3D-Audio direkt unterstützen, entfaltet sich der Effekt allerdings richtig. Beim ersten Hören eines 3D-Audio-Titels musste ich die AirPods kurz absetzen, um sicherzustellen, dass meine PC-Lautsprecher die Musik nicht fälschlicherweise abspielten – so immersiv hätte ich mir das nicht vorgestellt.
Besonders Stimmen kommen im 3D-Audio-Modus besonders gut zur Geltung. Es klingt nicht mehr wie ein gestreamter Inhalt, sondern fast so, als wäre man live bei einem Konzert dabei. Okay, das mag etwas übertrieben klingen, aber die Stimmen und der dreidimensionale Raum steigern den Hörspaß erheblich – vorausgesetzt, die Inhalte sind an 3D-Audio angepasst oder sogar speziell dafür entwickelt. Auch Inhalte, die nicht speziell für 3D-Audio optimiert sind, profitieren immerhin von einer leicht verbesserten Soundqualität.
Wer speziell 3D Audio-Inhalte streamen möchte, findet auf Spotify nur wenige unterstützte Titel. Amazon Music und Apple Music haben hier die Nase vorn, wenn es um die Verfügbarkeit solcher Inhalte geht.
Doch nicht nur Musikinhalte profitieren von 3D-Audio. Beim Streamen von Videos und Filmen, die diesen Effekt unterstützen, kommt der Wow-Effekt besonders zur Geltung. Getestet wurden YouTube-Videos und Filme auf Netflix, und die Soundkulisse zog mich sofort in das Geschehen hinein. Ich war anfangs skeptisch und hielt 3D-Audio für eine Spielerei, aber ich wurde hier eines Besseren belehrt. Gespräche zwischen Schauspielern fühlen sich an, als wären sie direkt um einen herum, und bei Explosionen oder anderen Geräuschen dreht man sich fast automatisch zur vermeintlichen Geräuschquelle hin.
3D-Audio ist eine faszinierende Technik, und Apple hat es mit den AirPods 4 richtig gut umgesetzt – so gut, dass ich es in Zukunft häufiger nutzen werde.
Bedienung direkt an den AirPods ist intuitiv
Die Bedienung der AirPods 4 hat sich im Vergleich zu den Vorgängermodellen nicht verändert, und das ist eigentlich eine gute Sache. Sie bleibt ebenso intuitiv und einfach, wie man es von Apple gewohnt ist. Allerdings gibt es wieder keine Touchoberfläche zur Lautstärkeregelung direkt an den AirPods – diese Funktion bleibt weiterhin den AirPods Pro 2 vorbehalten. Das finde ich persönlich etwas schade, denn die Möglichkeit, die Lautstärke direkt am Ohr anzupassen, sollte meiner Meinung nach kein exklusives „Pro-Feature“ sein. Trotzdem ist es kein Grund, sich gegen die AirPods 4 zu entscheiden, da sich die Lautstärke mit einem kurzen Griff zum iPhone oder zur Apple Watch ebenfalls schnell anpassen lässt.
Bis auf diese fehlende Funktion hat man die Bedienung der AirPods 4 nach kurzer Eingewöhnungszeit verinnerlicht und steuert sie intuitiv. Ein einmaliges Drücken pausiert oder startet die Medienwiedergabe. Bei Anrufen kann durch das einmalige Drücken der Anruf angenommen oder die Stummschaltung aktiviert oder deaktiviert werden. Zum Beenden eines Telefonats genügt ein doppeltes Drücken.
Möchte man zum nächsten Titel springen, genügt ebenfalls ein doppeltes Drücken, während ein dreimaliges Drücken den vorherigen Song abspielt. Siri kann entweder durch langes Gedrückt Halten oder durch die Sprachbefehle „Hey Siri“ oder „Siri“ aktiviert werden.
Besonders praktisch: Die AirPods lassen sich entweder am linken oder auch am rechten AirPods steuern – was einfach erneut positiv zu erwähnen ist.
Die folgende Tabelle fasst die Bedienung der AirPods 4 übersichtlich zusammen:
Funktion | Erklärung | |
- | Lautstärke erhöhen | Nur in Pro Modell |
- | Lautstärke vermindern | Nur in Pro Modell |
Einmal drücken | Medien pausieren/wiedergeben | Eingehender Anruf kann durch einmaliges Drücken angenommen werden. Während einem Telefonat kann durch erneutes Drücken die Stummschaltung aktiviert oder deaktiviert werden |
Einmal drücken | Anruf entgegennehmen oder Stummschaltung ein-/ausschalten | Eingehender Anruf kann durch einmaliges Drücken angenommen werden. Während einem Telefonat kann durch erneutes Drücken die Stummschaltung aktivieret oder deaktiviert werden |
Zweimal drücken | Anruf beenden | Während einem Telefonat kann ein Anruf beendet werden |
Zweimal drücken | Zum nächsten Titel springen | Während der Medienwiedergabe kann zum nächsten Song gewechselt werden |
Dreimal drücken | Zum vorherigen Titel springen | Während der Medienwiedergabe kann zum vorherigen Song gewechselt werden |
Gedrückt halten | Siri | Aktive Geräuschunterdrückung ausschalten |
Sprachkommando „Hey Siri“ oder „Siri“ | Siri | Siri wird durch Stimme aktiviert und ist bereit für Kommandos |
Kontrollzentrum | Aktive Geräuschunterdürckung ausschalten | |
Kontrollzentrum | 3D-Audio ein-/ ausschalten | |
Kontrollzentrum | 3D Audio ein-/ ausschalten | |
Kontrollzentrum | Konversationserkennung ein-/ ausschalten |
Schnelle Bedienung durch das Kontrollzentrum
Die AirPods lassen sich ebenfalls problemlos über das Kontrollzentrum steuern. Durch einfaches Wischen in iOS 18 oben rechts nach unten öffnet sich das Kontrollzentrum, wo zwischen den Modi gewechselt werden kann. Für die AirPods 4 ohne aktive Geräuschunterdrückung entfällt dabei der Punkt „Geräuschkontrolle“.
Erklärung | |
Geräuschkontrolle | Umschalten zwischen Geräuschunterdrückung, Transparenzmodus, Adaptiven Modus oder kann komplett ausgeschaltet werden (Nur in AirPods 4 ANC Version) |
Konversationserkennung | Ein- und Ausschalten des Konversationserkennung |
Stereo zu 3D-Audio | Umschalten zwischen Fixierten oder Kopferfassung oder kann komplett ausgeschaltet werden |
Viele Einstellungen aber keine Anpassungen durch Equalizer
Unter „Einstellungen > AirPods von …“ gibt es weitere Anpassungsmöglichkeiten. Hier können wie im Kontrollzentrum die Modi der Geräuschkontrolle ausgewählt, die Konversationserkennung ein- oder ausgeschaltet und der 3D-Audio-Modus aktiviert werden.
Trotz der vielen Einstellungsmöglichkeiten gibt es jedoch zwei klare Schwächen:
- Kein Equalizer: Auch 2024 fehlt bei den AirPods ein eigener Equalizer. Das ist besonders enttäuschend, da viele günstigere In-Ear-Kopfhörer diese Funktion schon lange bieten. Equalizereinstellungen sind lediglich über Streaming-Apps wie Apple Music, Spotify oder Amazon Music möglich. Für Inhalte auf YouTube gibt es keine Möglichkeit, den Klang zu verändern.
- AirPods nicht unabhängig steuerbar: Zwischen den Geräuschkontrollmodi kann gewechselt werden, indem die AirPods gedrückt gehalten werden. Das Problem: In den Einstellungen werden linke und rechte AirPods separat aufgelistet, obwohl Änderungen an einem AirPod auch für den anderen übernommen werden. Das suggeriert fälschlicherweise, dass beide individuell eingestellt werden könnten, was jedoch nicht der Fall ist.
Während der zweite Punkt noch verzeihlich ist, bleibt das Fehlen eines Equalizers ein Rätsel. Abgesehen von diesen zwei Schwächen bieten die AirPods 4 viele nützliche Anpassungsmöglichkeiten und eine solide Benutzererfahrung.
Einstellungen, die ausschließlich hier vorgenommen werden, können dem folgenden Bild und der Tabelle entnehmen:
Erklärung | |
AirPods Gedrückt halten (Links/Rechts) | Wählen zwischen den Geräuschkontrollmodi, die durch langes gedrückt halten umgeschaltet werden können. (Geräuschunterdrückung, Transparenzmodus, Adaptiv, Aus) |
Anrufsteuerung | Stummschaltung und das Beenden eines Anrufes können auf einmal Drücken oder zweimal Drücken umgestellt werden. |
Personalisierte Lautstärke | Personalisierte Lautstärke kann ein- und ausgeschaltet werden. |
Konversationserkennung | Konversationserkennung kann ein- und ausgeschaltet werden. |
Adaptives Audio | Hier kann die Stärke der Geräuschunterdrückung eingestellt werden (Weniger Geräusche, Standard, mehr Geräusche) |
Automatische Ohrerkennung | EIn- und Ausschalten der automatischen Pausierung von Medien beim Herausnehmen eines AirPods. |
Mit diesem iPhone verbinden | Automatisches Verbinden mit dem iPhone oder nur wenn die AirPods zuletzt mit dem iPhone verbunden gewesen sind. |
Personalisiertes 3D Audio | Kann ein- und ausgeschaltet werden. Nach Deaktivierung muss der 3D-Scan der Ohren erneut durchgeführt werden. |
Mikrofon | Einstellung, ob das linke oder rechte Mikrofon bei Anrufen aktiv sein soll. Standardmäßig ist hier „automatisch“ ausgewählt. |
Kopfgesten | Kopfgesten zur Anrufsteuerung können hier ein- und ausgeschaltet werden. Außerdem kann umgeschaltet werden, sodass ein Kopfnicken den Anruf ablehnt. |
Ladecase Töne aktivieren | Stummschaltung des Ladecases, um Töne beim Aufladen zu vermeiden. |
Optimiertes Laden der Batterie | AirPods werden über Nacht auf 80% Akkuladung gehalten und erst kurz bevor man üblicherweise aufsteht auf 100% geladen. |
„Wo ist?“ Netzwerk | Ein- und Ausschalten des Wo ist Netzwerks. Bei einem Verlust können die AirPods nicht mehr geortet werden. |
Bedienungshilfen | Drucktempo: Erforderliches Tempo für zwei- oder dreimaliges Drücken anpassen Haltedauer: Dauer für das Gedrückt Halten anpassen Geräuschkontrolle: Geräuschunterdrückung mit einem AirPod aktivieren Kopferfassung für 3D-Audio: iPhone bei 3D-Audio folgen Tonlautstärke: Anpassen der Toneffekte zwischen 15 bis 125% |
Kleineres Ladecase, aber Akkulaufzeit bleibt gleich bis auf AirPods
AirPods 4 ANC | AirPods 4 | |
Ladecase | ||
Mit ANC | 20 Stunden | - |
Ohne ANC | 30 Stunden | 30 Stunden |
AirPods | ||
MIt ANC | 4 Stunden | - |
Ohne ANC | 5 Stunden | 5 Stunden |
Die Akkulaufzeit der AirPods 4 hat sich im Vergleich zur Vorgängergeneration, den AirPods 3, leicht verschlechtert. Statt der 6-Stunden-Wiedergabe ohne Aufladung durch das Case, kommen die AirPods 4 nur noch auf 5 Stunden. Interessanterweise gilt das nicht nur für die Version mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC), sondern auch für die Variante ohne ANC. Der Grund dafür liegt vermutlich im kleineren und kompakteren Design, das zwar weniger Platz für Akkuleistung bietet, aber deutlich ergonomischer und moderner wirkt.
Dank des Ladecases erreicht man dennoch eine Gesamtlaufzeit von bis zu 30 Stunden. Sollte der Akku der AirPods nach rund 4 Stunden erschöpft sein, reichen bereits 5 Minuten im Ladecase aus, um 1 Stunde Medienwiedergabe oder 45 Minuten Sprechzeit zu ermöglichen.
Dass trotz des verkleinerten Ladecases die Akkulaufzeit von 30 Stunden beibehalten wurde, zeigt die Leistungsfähigkeit des neuen H2-Chips. Dieser optimiert nicht nur die Geräuschunterdrückung und Klangqualität, sondern spart auch Energie. So schafft Apple es, trotz des kompakteren Designs von sowohl den AirPods als auch dem Case, die gleiche Akkuleistung wie bei den AirPods 3 zu bieten.
Natürlich hätte Apple auch das Ladecase gleich groß lassen können, um eine noch längere Akkulaufzeit zu ermöglichen. Aber in einer Zeit, in der fast jeder eine Powerbank mit sich führt, ist das aus unserer Sicht nicht mehr wirklich notwendig. Stattdessen begrüßen wir die Entscheidung, das Design zu optimieren und zu verkleinern, ohne dabei auf wesentliche Funktionen verzichten zu müssen.
IP-Zertifizierung
Da die meisten mit den Zahlen einer IP-Zertifizierung nicht viel anfangen können, hier eine einfache Erklärung:
- Erste Zahl 5: Die AirPods sind gegen Staub geschützt, allerdings in einer Menge, die keine schädlichen Auswirkungen hat.
- Zweite Zahl 4: Die AirPods sind gegen allseitiges Spritzwasser geschützt.
Zuvor waren die AirPods 3 nur mit einer IPX4-Zertifizierung versehen, was bedeutete, dass sie lediglich vor Wasser und Schweiß geschützt waren. Neu bei den AirPods 4 ist nun der Schutz vor Staub.
Da die AirPods lediglich gegen Spritzwasser geschützt sind, sollte man sie nicht untertauchen. Sollten sie doch einmal in Kontakt mit viel Wasser gekommen sein, empfiehlt es sich, sie erst vollständig trocknen zu lassen, bevor man sie wieder ins Ladecase legt.
Keine genaue Suche und nur Version mit ANC besitzt Lautsprecher am Ladecase
Ein nützliches Feature fehlt den AirPods 4, das vor allem beim Auffinden der Kopfhörer helfen könnte: der Ultrabreitbandchip (U1). Dieser Chip, der unter anderem in den AirTags verbaut ist, ermöglicht die genaue Ortung der AirPods in der Nähe. In der „Wo ist“ App wird dabei ein Pfeil angezeigt, der die Richtung weist, in der sich die AirPods befinden. So können sie leicht wiedergefunden werden, wenn sie in der Nähe verlegt wurden.
Im folgenden Bild sind vier Screenshots der „Wo ist“ App auf dem iPhone zu sehen. Die blauen Bilder stellen die „ungenaue Suche“ der AirPods 4 dar. In den zwei grünen Bildern ist die „genaue Suche“ der AirPods Pro 2 zu sehen, die einen U1-Chip besitzen und deshalb einfach wiederzufinden sind.
Allerdings verfügen die AirPods 4 mit aktiver Geräuschunterdrückung, genau wie die AirPods Pro 2 mit USB-C Ladecase, über einen Lautsprecher an der Unterseite des Ladecase. Dieser Lautsprecher gibt ein akustisches Signal ab, das ziemlich laut ist und in den eigenen vier Wänden sehr hilfreich sein kann, um die AirPods wiederzufinden. Zusätzlich gibt der Lautsprecher Ladebestätigungstöne ab, die beim Anschließen des Ladecase den Beginn des Ladevorgangs bestätigen. Diese Töne können bei Bedarf in den Einstellungen deaktiviert werden.
Die AirPods 4 ohne aktive Geräuschunterdrückung besitzen jedoch keinen solchen Lautsprecher, was das Auffinden erschwert, wenn sie in der Nähe verlegt wurden.
AirPods 4 verzichten fast komplett auf MagSafe
Es ist enttäuschend, dass die AirPods 4, egal in welcher Variante, nicht mit einem MagSafe Ladecase ausgestattet sind. Das bedeutet, dass ein Aufladen über einen MagSafe Charger oder eine MagSafe Powerbank nicht möglich ist. Immerhin verfügen die AirPods 4 mit aktiver Geräuschunterdrückung über einen Magneten, der es erlaubt, das Ladecase mit einem Apple Watch Charger aufzuladen. Das Ladecase der AirPods 4 ohne aktive Geräuschunterdrückung hingegen bietet weder Magnete für MagSafe noch die Möglichkeit, es über ein Apple Watch Charger zu laden. Noch enttäuschender: Es lässt sich nicht einmal drahtlos über ein Qi Ladepad aufladen.
- AirPods 4: Keine drahtlose Aufladung möglich
- AirPods 4 ANC: Über Apple Watch Charger oder QI Ladefläche
In den folgenden Bildern wird mittels einer magnetischen Folie die Position der Magnete im Ladecase sichtbar gemacht. Zum Vergleich liegen daneben die AirPods Pro 2, um den Unterschied zwischen den Modellen zu verdeutlichen. Die markierten Punkte 1 und 2 stehen für:
- Magnet für Apple Watch Charger
- Magnet für MagSafe
Die AirPods 4 ohne aktive Geräuschunterdrückung können also ausschließlich über ein USB-C-Kabel geladen werden, das im Lieferumfang nicht einmal enthalten ist. Die AirPods 4 mit aktiver Geräuschunterdrückung bieten immerhin drahtloses Laden, sind aber auf den Apple Watch Charger und Qi beschränkt und unterstützen kein MagSafe.
Mikrofonqualität
Viele AirPods-Nutzer schätzen die AirPods besonders für Telefonate, und hier zeigt sich eine spürbar verbesserte Sprachqualität. Die Qualität entspricht zwar in etwa dem Niveau eines iPhone-Mikrofons, doch der große Vorteil liegt darin, dass man die Hände freihat und nebenbei andere Dinge erledigen oder sich frei im Raum bewegen kann.
Anders verhält es sich bei Sprachaufnahmen, wie in folgendem Test der Mikrofonqualität zu hören ist. Hier bieten die AirPods eine wirklich akzeptable Qualität.
Mikrofonqualität: AirPods 4
- Kopfhörer empfohlen -
Während eines Anrufs gibt es die zusätzliche Option, die Stimmisolierung zu aktivieren. Diese Funktion sorgt dafür, dass Hintergrundgeräusche reduziert werden, was das Telefonieren in lauten Umgebungen erleichtert. Im Freien funktioniert das ebenfalls gut, allerdings hat die Stimmisolierung Schwierigkeiten bei starken Windgeräuschen, die dann doch deutlich wahrnehmbar bleiben.
Fazit: Der perfekte Zeitpunkt, um AirPods auszuprobieren
Die AirPods 4 sind endlich die In-Ear-Kopfhörer, auf die viele lange gewartet haben. Seit der Einführung der ersten AirPods am 7. September 2016 haben sie sich enorm weiterentwickelt. In ihrer vierten Generation sind sie jetzt nahezu perfekt.
Viele Verbesserungen haben dazu geführt, dass sich die AirPods 4 dem aktuellen AirPods Pro 2 Modell gefährlich nahekommen. Die Soundqualität ist fast identisch, und die aktive Geräuschunterdrückung in der ANC-Version funktioniert in diesen offenen In-Ears überraschend gut. Auch die Passform wurde weiter optimiert – sowohl ich als auch andere empfinden sie als angenehm und nicht störend, selbst bei längerer Nutzung.
Man muss jedoch bedenken, dass sie durch den fehlenden Silikoneinsatz nicht für alle Ohren gleichermaßen geeignet sind und auch nicht anpassbar sind. Das kann dazu führen, dass sie bei manchen perfekt sitzen, während sie bei anderen ständig herausfallen.
Insgesamt sind die AirPods 4 ANC die perfekte Wahl für Menschen, die aktive Geräuschunterdrückung wünschen, aber keine Fans von In-Ear-Kopfhörern mit Silikoneinsätzen sind. Wer eine noch stärkere Geräuschunterdrückung sucht, kommt allerdings nicht um In-Ear- oder Over-Ear-Modelle mit ANC herum.
Ich hatte während meines Tests viel Spaß mit diesen Kopfhörern und werde in Zukunft berichten, wie sich die AirPods 4 im Langzeittest schlagen.
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